Akustik: Diese TOP 5 - Fehler kannst Du vermeiden
Viele Krankenkassen registrieren in den letzten Jahren eine Zunahme stressbedingter Krankschreibungen. Von den rund 15 Fehltagen pro Mitarbeiter entfallen im Jahr ungefähr 2,5 Tage auf psychische Beschwerden wie Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen (TK-Stressstudie 2016). Dabei nannten über ein Drittel aller Befragten schlechte Arbeitsbedingungen wie eine hohe Lärmbelastung als Stressfaktor. Grund genug also, sich dem Thema anzunehmen und die häufigsten Fehler die Raumakustik betreffend zu vermeiden!
Fehler 1: Krach hat nichts mit Lautstärke zu tun
Warum kann uns das steige Tropfen eines Wasserhahns in den Wahnsinn treiben, und das Rauschen der Meeresbrandung empfinden viele Menschen als beruhigend? Ganz einfach: Lärm hat nichts mit Lautstärke zu tun, sondern mit der subjektiven Beurteilung eines Geräusches. So sind uns natürliche Geräuschquellen wie das Rauschen der Blätter im Wind oder ein plätschernder Bach lieber als unnatürliche Geräuschquellen. Und von diesen finden sich viele im Büro: klappernde Tastaturen, surrende Handys, rauschende PC-Lüfter und brodelnde Kaffeemaschinen. Daher geht es nicht darum, die Lautstärke zu verringern (alle genannten Geräte sind isoliert betrachtet eher leise), sondern darum, das Vermischen dieser Frequenzen zu vermeiden und den Schall „zu fangen“, bevor er sich im Raum verteilen kann.
Fehler 2: Jeder Raum klingt so, wie erklingt
Das Wasser sucht sich immer den Weg mit dem geringsten Widerstand. Und wir Menschen neigen dazu, es ihm gleich zu tun! Wer sich resignieren in sein Zimmer setzt und frustriert feststellt, dass die Akustik nicht ideal ist, der hat zumindest das Problem erkannt. Oft wird vorgeschoben, dass es sich um ein Mietobjekt handele, bauliche Maßnahmen daher nicht möglich seien, diese ohnehin zu teuer sein etc. Falsch gedacht! Es gibt einfache Möglichkeiten, um den Raumklang in den Griff zu bekommen. Oft ist es schon hilfreich, einen Teppich auszulegen oder Textilien (Vorhänge / Garderobe) im Raum zu platzieren. Wer neben diesen bewährten Hausmitteln professionell tätig sein möchte, der kann heute auf ein großes Sortiment an speziellen Akustik-Schaumstoffen zurückgreifen, die sich als wirksame Schall-Absorber unauffällig in den Raum integrieren lassen.
Fehler 3: Akustik-Optimierung funktioniert nicht
Stell Dir vor, man stellt eine Duftlampe in der Kläranlage auf und wundert sich, dass es trotzdem unangenehm riecht… Richtig, das wird kaum einen Effekt haben. Genauso verhält es sich mit der Akustik im Wohnraum oder im Büro. Je größer das Büro, je mehr Menschen und Geräuschquellen vorhanden, desto umfangreicher müssen die Maßnahmen zur Optimierung sein. Zudem hängt es stark von der Architektur und den stilistischen Gegebenheiten ab: je mehr glatte Fronten, Glas oder Bodenflächen es gibt, desto mehr hallt der Raum nach. Daher die Devise: viel hilft viel! Das Gute daran: man beginnt mit der Akustik-Optimierung, horcht gewissenhaft in den Raum und bessert je nach Bedarf nach.
Fehler 4: Produkte zur Akustik-Optimierung sind hässlich
Wer schon einmal im Proberaum einer pubertierenden Schüler-Rockband war, der kennt den Charme von auf die Wand geklebten Eierkartons. Und ja, diese erfüllen ihren Zweck! Wer es sich leisten kann, der setzt stattdessen auf Platten aus Pyramidenschaum oder auf Noppenschaumstoffe. Diese wirken noch effektiver, stehen aber in der Ästhetik den unansehnlichen Eierkartons in nichts nach. Daher gibt es heute unzählige Produkte zur Nachhall-Reduktion, die sich fast unsichtbar in jede Wohn- und Bürosituation einbetten: versteckt in Akustik-Bildern, dezent an der Decke oder unter der Tischplatte, oder sogar als stylischer Eyecatcher in Form eines Wand-Tattoos.
Fehler 5: Akustik-Optimierung ist teuer
Ob ein Produkt teuer ist, legt oft im Auge des Betrachters. Ein paar Sportschuhe für 15 Euro, das gerade mal eine Joggingrunde um den Häuserblock übersteht, bevor es sich auflöst, ist sicherlich sein Geld nicht wird und damit teuer. Gleiches gilt für die Produkte zur Akustik-Optimierung. Es gibt Akustik-Schaumstoffe, die unter Lichteinfluss vergilben – andere hingegen verblassen nicht. Es gibt Produkte, deren einzelnen Bestandteile Zertifiziert sind und Brandschutznormen erfüllen, und wieder andere, die aus Fernost importiert wurden und mitunter keinen Rückschluss auf die verwendeten Materialien lassen. Daher sollte man sich überlegen, wofür man Geld in die Hand nimmt und darauf achten, dass Qualität und Kosten in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen. Und – wie anfangs schon beschrieben: richtig teuer wird es dann, wenn beispielsweise Mitarbeiter länger ausfallen. Wird man wiederholt durch permanente Nebengeräusche (Telefonate, Besprechungen, Hintergrundgeräusche) aus seiner Konzentration herausgerissen, so wirkt sich das auf Dauer negativ auf die Produktivität aus – und damit auch auf das Wohlbefinden und die Gesundheit.